Freizeitstätte Hirschgarten

Seit es das Projekt „Auf Herz und Rampen prüfen“ gibt, wurde der Stadtbezirk Neuhausen-Nymphenburg schon mehrmals von Kindern und Jugendlichen aus verschiedenen Schulen und Einrichtungen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit auf Barrierefreiheit für Menschen mit Behinderung getestet – zuletzt am Dienstag, den 14. Juni 2013:19 Kinder der Freizeitstätte Hirschgarten hatten im Rahmen des Pfingstferienprogramms die Gelegenheit, Neuhausen „auf Herz und Rampen zu prüfen“. Ausgestattet mit Rollstühlen, Blindenlangstöcken und Simulationsbrillen machten sich drei Kleingruppen nach einer kurzen Einführung auf den Weg. Durch die Lage der Freizeitstätte an der Arnulfstraße war es möglich, dass neue Teile des Viertels unter die Lupe genommen wurden. So ging eine Gruppe Richtung Romanplatz, die nächste Richtung Rotkreuzplatz und die dritte zum S-Bahnhof Hirschgarten.

Schnell merkten die Kinder, dass es für Blinde nicht einfach ist, selbständig die Arnulfstraße zu überqueren. Weder an der Kreuzung Arnulf-/Wilhelm-Hale-/Wendl-Dietrich-Straße noch am Romanplatz, an der Kreuzung Arnulf-/Nibelungenstraße und auf der Arnulfstraße in Höhe der Sparkasse sind die Ampelanlagen mit taktil-akustischen Signalen ausgestattet. Dadurch, dass die Arnulfstraße stark befahren ist und im Fall des Romanplatzes die Überquerungen sehr unübersichtlich sind, ist es dringend zu empfehlen, die Situation zu verbessern, auch im Hinblick auf das Blindeninstitut in der Romanstraße.

Erleichtert stellte eine Gruppe fest, dass zumindest am neu gebauten S-Bahnhof Hirschgarten überall Leitstreifen verlegt sind, an denen sich Blinde orientieren können. Auch die farblichen Markierungen der Stufen waren gut sichtbar. Mit derart geschultem Blick fiel den Mädchen und Jungen bei einem Abstecher zum S-Bahnhof Laim gleich auf, dass hier sowohl die Leitstreifen am Bahnsteig fehlen, als auch die Treppenmarkierungen so abgenutzt sind, dass sie kaum noch erkennbar sind.Auch für die Kinder im Rollstuhl gab es einige Barrieren zu überwinden. Temporäre, wie die Baustelle in der Wilhelm-Hale-Straße, und dauerhafte, wie Stufen an Eingängen zu Banken und Läden. Eine Rampe suchten die Kinder in diesen Fällen oft vergebens.
Die Listen der festgestellten baulichen Mängel werden im Anschluss an den Stadtteilcheck an die zuständigen Bezirksausschüsse Neuhausen-Nymphenburg und Laim übergeben, mit der Bitte diese zu beheben.

Vom BA 9 nahm die Behindertenbeauftragte Friederike Meyer die Gelegenheit wahr, sich selbst ein Bild der Aktion zu machen und begleitete den Stadtteilcheck.

Nach drei erlebnisreichen Stunden kamen alle drei Kleingruppen wieder in der Freizeitstätte Hirschgarten an und tauschten sich über ihre Erfahrungen aus. Zum Abschluss gab es dann noch ein Rollstuhlrennen, eine Fahrt im Elektrorollstuhl und eine Fahrt mit dem Handbike.

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