Evangelische Jugend München

Die FSJler der Evangelischen Jugend München haben am 4. und am 09. Februar 2015 in Neuhausen die Checksaison eingeläutet.
Dick eingepackt bis zu den Handschuhen haben die Teilnehmenden im Selbstversuch erlebt, wie es ist, eine Behinderung zu haben. Während dem Check wurden sie von unseren Ehrenamtlichen unterstützt, die mit guten Tipps zur Seite standen, wenn man z.B. im Rollstuhl sitzend den Bordstein nicht hoch kam oder als Blinder die Treppe runter gehen sollte.
Während die Checkgruppen unterwegs waren, um den Stadtteil auf Barrierefreiheit zu untersuchen, sind ihnen einige Dinge aufgefallen, die unbedingt verbessert werden sollten.
So sind die Ampelphasen an der Donnersbergerstraße und beim dm in der Nymphenburger Straße deutlich zu kurz. Hier kommt man nicht rechtzeitig auf der anderen Straßenseite an, bevor die Ampel auf Rot schaltet. Dies kann besonders für unsere blinden Mitmenschen gefährlich werden, da diese das Umschalten der Ampel nicht sehen, sondern, wenn überhaupt, hören können.
Die Ampel an der Landshuter Allee – Kreuzung  Arnulfstraße, sowie der Kreuzung Hackerbrücke hat dagegen kein hörbares Signal zur besseren Orientierung der Blinden und Sehbehinderten.
Eine Checkgruppe ist mit der Tram gefahren und bemängelt, dass zu wenig Platz für Menschen im Rollstuhl ist. Ebenfalls gehen die elektrischen Türen zu schnell zu.
Allerdings sind alle Gruppen, die mit dem Bus gefahren sind, auf sehr freundliche und hilfsbereite Busfahrer getroffen, die sogar vier Rollstuhlfahrer in ihrem Bus mitgenommen haben. Darüber haben wir uns alle sehr gefreut, da dies nicht der Alltag für Menschen im  Rollstuhl ist.
Die U-Bahnstation Maillingerstraße wurde von einer Gruppe benutzt und den Teilnehmern ist aufgefallen, dass es sehr schwer ist, aus eigener Kraft in die U-Bahn zu gelangen. Hier würden Rampen wie am Sendlinger Tor eine große Erleichterung bieten und dazu ein sichereres Einsteigen gewährleisten. Für die Blinden war dagegen das Finden der U-Bahn-Tür eine Herausforderung. Des Weiteren  ist bei den Aufzügen sowohl an der Maillingerstraße als auch am Rotkreuzplatz aufgefallen, dass sie keine Blindenschrift haben.

Bei einer kleinen Pause im ALEX am Rotkreuzplatz wollte eine Teilnehmerin im Rollstuhl auf die Toilette fahren. Um auf eine barrierefreie Toilette zu gelangen, musste der durchaus vorhandene Aufzug aufgeschlossen werden. Leider hatte keiner der Mitarbeiter einen passenden Schlüssel. Sie war in diesem Moment froh, dass sie doch aufstehen und auf die Toilette gehen konnte. Die Toilettentür der barrierefreien Toilette ging sehr schwer nach außen auf. Hier stellt sich die Frage, ob eine Person im Rollstuhl diese Tür alleine öffnen kann.
Mit dem Blindenlangstock kann man wegen dem Schnee oft nur schwer den Bordstein erkennen. Dies kann auch für Sehbehinderte zum Problem werden.

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